Sokrates’ Geheimnis

  • Hans M. Verheijke

Hans M. Verheijke

Gründer & Chairman
Business Performance Academy

Der Gründer und Chairman der Business Performance Academy blickt auf eine mehr als 35-jährige internationale Karriere als Führungskraft zurück.

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Artikel von Hans M. Verheijke,
Gründer und Chairman der Business Performance Academy

Wenn es eine Ehrengalerie für Coaches gäbe, dann würde Sokrates sofort darin aufgenommen werden.
Bei einer heftigen Diskussion, ob Sklaven eine Seele haben (die alten Griechen glaubten, dass nur intelligente Menschen ein Leben nach dem Tod hätten), wettete Sokrates um ein Fass Met (griechisch für eine Kiste Bier), dass er einem gewöhnlichen Sklaven den Satz von Pythagoras beibringen könnte.

Sokrates kannte das Geheimnis des Coachings: Lernen durch Fragen. Gute Fragen stellen führt zur Einsicht. Dadurch wird die Neugier geweckt, und das bringt die benötigte Erkenntnis.
Wenn wir Mitarbeiter auf diese Weise zur Selbstentwicklung zu motivieren wissen, wird das automatisch einen positiven Effekt auf deren Verhalten liefern. Wenn wir das erreicht haben, ist der danach folgende Schritt “lediglich” eine Frage der Umsetzung.

Vorbildliches Verhalten
Die effektivste Art der Umsetzung wird durch unser vorbildliches Verhalten erreicht. Ausgehend von der Tatsache, dass wir jederzeit beeinflussen, hat unser vorbildliches Verhalten einen größeren Einfluss als die meisten Führungskräfte denken.
Stellen wir an einen Manager die Frage: “Wie führen Sie?”, wird die Antwort oft darauf hinauslaufen, dass er stark davon beeinflusst ist, wie sein Chef seinerzeit führte. Im Falle, dass der frühere Chef ein schlechtes Beispiel gab, wird er das Gegenteil tun. Hinzuzufügen ist, dass der Mensch eine natürliche Neigung zum „Folgen“ hat. Somit ist unser vorbildliches Verhalten von entscheidendem Einfluss.
Nachdem wir nun erreicht haben, dass Mitarbeiter durch unser vorbildliches Verhalten offen für Selbstentwicklung sind, werden wir zu Beginn immer auf deren aktuelles Verhalten aufsetzen müssen.

Konkret bedeutet das, dass wir ihre Ambitionen kennen lernen müssen und in welcher Beziehung diese Ambitionen zu ihrer Persönlichkeit stehen.
Nun aber steigen viele Führungskräfte aus: Die Persönlichkeit ins Spiel zu bringen, finden sie, sei Sache des Psychologen. Doch das ist ein Missverständnis. Interesse haben an einer Person und deren damit oft verbundene Interessen heißt noch lange nicht, dass wir diesen Menschen verändern wollen. Durch die Kenntnis der Ambitionen einer Person kann man auf diesen aufsetzen, sodass eine Weiterentwicklung stattfindet und damit eventuelle Veränderungen von dem Mitarbeiter selbst ausgehen. Mit anderen Worten: Entdecken Sie Sokrates' Geheimnis. Und lernen Sie Ihren Mitarbeiter kennen, indem Sie Fragen stellen. Dann erfolgt die Veränderung von selbst.